schamanismus
schamanismus ist eine undogmatische mischform aus medizin, psychotherapie, seelsorge, wissenschaft und spiritualität. ziel ist immer eine heilsame beziehung zu uns selbst und unserer umgebung. dabei spielt nicht nur die äussere erscheinung, sondern die innere natur eine grosse rolle. schamanismus transzendiert das konzept von raum und zeit und beschäftigt sich auch mit dingen, die jenseits davon, in anderen wirklichkeiten, existieren. seine sprache ist das ritual.
für mich ist schamanismus kein import aus einer indigenen kultur, sondern ein handeln ganz hier und heute in verbindung mit den wesen und kräften, die in uns wirken und uns umgeben, und mit altem wissen tief in unseren wurzeln.
verständnis
wir können uns dem begriff annähern, wenn wir kulturen, in denen schamanismus noch lebendig ist, betrachten.
ein anderer zugang ist, wenn wir in unserer eigenen geschichte weit genug zurück gehen. es gab eine zeit, in der die beschäftigung mit den problemen des menschen mit seinem körper, seiner seele und seiner umwelt noch nicht differenziert war. bei den kelten waren dies die druiden. mit der zeit hat unsere kultur eine differenzierung hervorgebracht: die medizin wandte sich mehr dem körper zu, die seelsorge blieb der bereich der religion und die zuständigkeit der priester. die praxis, durch lenkung von energien oder zusammenarbeit mit verbündeten aus der anderen wirklichkeit einfluss auf das leben und zusammenleben der menschen zu nehmen, ging weitgehend mit der verfolgung der hexen unter: die machtinstitutionen haben sehr wohl die macht realisiert, die in dieser praxis lag. vor ca. 100 jahren entstand dann eine weitere differenzierung, als ein teil der medizin sich wieder dem innenleben des menschen, der seele zuwandte. die so entstandene psychotherapie deckte fortan wieder bereiche ab, die ursprünglich im sinne der seelsorge den priestern oblag. so gesehen hat sich die psychotherapie zwar aus der medizin entwickelt, jedoch inhaltlich aufgaben übernommen, die ursprünglich mehr den priestern oblagen.
diese differenzierung hat unserer kultur einen ungemein wertvollen segen gebracht, weil spezialisierung immer dazu führt, dass detailkenntnisse besser erforscht werden können. der preis ist jedoch ein verlust des verbindenden. dieser preis kommt dann zum tragen, wenn wir es mit phönomenen zu tun haben, die den körper, die seele und den geist gleichermassen betreffen. wenn man das einmal verstanden hat, ist schamanismus in heutiger zeit nichts exotisches, sondern ein versuch, genau diese verbindung wieder herzustellen oder zu praktizieren – mir ist es wichtig zu betonen: neben, nicht statt der differenzierung, die unsere kultur hervorgebracht hat.
wissenschaft
indigene kulturen mit einem lebendigen schamanismus haben – das wird in der westlichen welt oft nicht zur kenntnis genommen – teilweise ein hochdifferenziertes system wissenschaftlicher forschung und kenntnis entwickelt, auch wenn die quellen, wie dieses wissen entdeckt wurde, dem abendländischen konzept nciht fremder sein könnte. neben heilung und ritual ging es schamanen immer um forschung, um erwerb von immer tieferm wissen. das betraf einerseits ausführliches wissen über medizin und ihr anwendungsbereich, aber auch wissen in bereichen, die das abendland wohl am ehesten der philosophie, theologie und metaphysik zuordnen würde, das aber für viele dieser kulturen sehr physikalisch ist, nämlich die untersuchung von energien und ihren erscheinungsformen.
was bedeutet das für meine arbeit?
ich sehe mich in der tradition der druiden und schamanen, die heilung und klärung von menschlichen und zwischenmenschlichen problemen weniger durch verschreibung von medikamenten aufgrund ihrer chemischen einwirkung auf den körper suchen, sondern durch erforschung, beeinflussung und steuerung der energien in und zwischen den menschen und durch einbezug aller wirklichkeiten, an denen unser leben anteil hat, und in kooperation mit wesen aus diesen wirklichkeiten, die bereit sind, uns zu unterstützen.
in allen alten kulturen waren die schamanen die meister der reisen in andere wirklichkeiten. sie waren also die hüter der verschiedenen techniken der tranceinduktion. auch ich selbst unternehme solche reisen und begleite andere dabei, sodass tranceinduktion eine wesentliche methode meiner arbeit ist.
aufgrund dieses ansatzes trenne ich bratung (coaching), therapie und schamanische oder ritualarbeit nur in respekt vor den grenzen meiner klienten – sie sind es, die den rahmen vorgeben. es geht dabei vor allem um das setting, das ein klient wünscht, und die tiefe, mit der er sich auf prozesse einlassen will. in meinem inneren finde ich die grenzen nicht mehr vor. das hat den vorteil, dass ein klient jederzeit den rahmen wechseln kann. wenn ich mit jemandem als coach arbeite und es tauchen immer tiefere schichten des innenlebens auf, muss ich ihn nicht wegschicken und sagen, er solle sich dafür an einen therapeuten wenden, sondern ich kann ihm ein angepasstes setting vorschlagen. oder ich kann als therapeut sagen: ich halte es für möglich, dass an diesem punkt ein ritual hilfreich sein könnte. die entscheidung liegt dann beim klient. ein gutes beispiel für diese verbindung der elemente in meiner arbeit beschreibt das protokoll einer heilung. und: mit meinen helfern in der anderswelt bin ich sowieso ständig verbunden, egal wo und wie ich arbeite.